Das Rathaus

Das Rathaus

Die älteste schriftliche Nachricht über das Rathaus stammt von 1439, als lt. Auskunft des Stadtbuches: „am Abend unserer Lieben Frau Verkündigung, am Dienstag, Meister Wolffart anfing, das neue Rathaus zu mauern". Dieses Bauwerk ersetzte wahrscheinlich einen Vorgänger, der im Hussitenkrieg zerstört worden war. Das Rathaus diente nicht allein dem Stadtregiment, der Verwaltung und Kämmerei, sondern bot Raum für den Handel mit Tuch und Kürschnerwaren, enthielt die Ratswaage, einen Raum für die Bürgerwehr, einen Saal für Festlichkeiten und Theateraufführungen und in Anbauten an der Südseite die Brot- und Fleischbänke.

Das Rathaus

Sicher ist das Rathaus im 16. Jh. verändert worden, denn auf der Zeichnung Wilhelm Dilichs um 1628 sind auf dem Dach mehrere Renaissance-Giebel und ein hoher, schlanker Reiter zu erkennen, die 40 Jahre später mit dem ganzen Rathaus dem großen Stadtbrand zum Opfer fielen. Von 1669 bis 1676 wurde das Rathaus nach einem Entwurf des Altenburger Architekten Gundermann im aktuellen Barockstil mit Welschen Säulen und der Turm mit Welscher Haube aufgebaut. Das Portal ließ der amtierende Rat mit dem Stadtwappen schmücken und mit den Initialen der obersten Ratsherren versehen. Zu erkennen sind noch A.G.Cons.B. (Abraham Grünigk, Bürgermeister zu Borna), E.M.Cons. (Elias Matthaei, Bürgermeister) und M.A.Jud. (Melchior Airwein, Stadtrichter). Die beiden Türflügel des Portals sind aus Eichenholz geschnitzt. Sie zeigen groteske Masken im Knorpelstil des 17. Jahrunderts. Das Rathaus ist noch mehrfach durch Um- und Anbauten verändert worden.

Das Rathaus

Bei der Erneuerung von 1887 erhielt der Turm seine heutige Gestalt, das Pfeiferhäuschen im Dachgeschoß fiel weg, die beiden Erker an der Marktseite wurden angebracht. Der große und der kleine Ratssaal wurden im Stil des Historismus ausgestaltet. 1936 erhielt der kleine Ratssaal einen Kachelofen von der Hand des Kunsttöpfers Kurt Feuerriegel - Frohburg. Die letzte umfassende Erneuerung des Rathauses geschah 1993/94. Dabei wurde u. a. das Dachgeschoss zu Büroräumen ausgebaut, ein Personenaufzug eingerichtet und der Zugang zum Ratskeller an die Westseite verlegt.

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